Halswirbelsäulen-Syndrom infolge eines Verkehrsunfalls

Bei vielen Verkehrsunfällen erleiden die Fahrzeuginsassen ein Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom).

Ein HWS-Syndrom ist ein medizinischer Begriff, der eine Gruppe von Symptomen und Beschwerden beschreibt, die in Zusammenhang mit Verletzungen oder Erkrankungen der Halswirbelsäule (HWS) auftreten. Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln und dient als Stützstruktur für den Kopf und Schutz für das Rückenmark.

Ein HWS-Syndrom kann durch einen Verkehrsunfall bei einem Fahrzeuginsassen verursacht werden, insbesondere durch das sogenannte Schleudertrauma. Ein Schleudertrauma tritt auf, wenn der Kopf durch eine plötzliche und heftige Beschleunigung oder Verzögerung, wie sie bei einem Aufprall auf ein stehendes oder langsam fahrendes Fahrzeug vorkommen kann, ruckartig nach vorne und dann wieder nach hinten geschleudert wird. Dabei kommt es zu einer übermäßigen Dehnung, Stauchung und möglicherweise Verletzung der Bänder, Muskeln, Nerven und Wirbelstrukturen der Halswirbelsäule.

Ein HWS-Syndrom kann durch solch einen Verkehrsunfall unterschiedliche Symptome hervorrufen, zu denen gehören:

  1. Nackenschmerzen
  2. Kopfschmerzen
  3. Schwindel
  4. Tinnitus (Ohrgeräusche)
  5. Schluckbeschwerden
  6. Sehstörungen
  7. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  8. Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Armen und Händen

Die Diagnose eines HWS-Syndroms erfolgt durch eine medizinische Fachperson in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT), um den genauen Ort der Verletzung oder Erkrankung zu identifizieren und mögliche Komplikationen auszuschließen. Die Behandlung des HWS-Syndroms hängt von der Schwere der Verletzung, den betroffenen Strukturen und den individuellen Symptomen ab.

Die Begriffe HWS-Syndrom und HWS-Distorsion werden häufig synonym verwendet, obwohl es einen Unterschied zwischen beiden gibt. Ein HWS-Syndrom ist ein allgemeinerer Begriff, der eine Gruppe von Symptomen und Beschwerden beschreibt, die im Zusammenhang mit Verletzungen oder Erkrankungen der Halswirbelsäule auftreten. Eine HWS-Distorsion bezieht sich spezifisch auf eine Verletzung der Halswirbelsäule, die durch eine plötzliche und übermäßige Dehnung oder Stauchung der Bänder, Muskeln und Gelenkkapseln der Halswirbelsäule verursacht wird.

Bei einer Verletzung infolge eines Verkehrsunfalls hat ein Geschädigter gegenüber dem Schädiger einen Anspruch auf Zahlung eines Schmerzensgeldes. Die Höhe des angemessen Schmerzensgeldes hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der Schwere der Verletzungen, der Dauer der Heilung, der Beeinträchtigungen, die die Verletzungen verursachen, und der Auswirkungen, die sie auf das Leben des Geschädigten haben. Es gibt keine festen Regeln oder Richtlinien für die Höhe des Schmerzensgeldes in solchen Fällen, und es muss immer im Einzelfall betrachtet werden.

Soweit durch den Schädiger außergerichtlich kein angemessenes Schmerzensgeld gezahlt wird und eine gerichtliche Durchsetzung erfolgt, wird das Schmerzensgeld in solchen Fällen von einem Gericht festgelegt, wobei es sich an einschlägigen Urteilen und Schmerzensgeldtabellen orientiert, die als Orientierung dienen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Fall individuell betrachtet wird und dass das Schmerzensgeld daher in jedem Fall unterschiedlich sein kann.

Nach der Rechtsprechung (Vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 09.12.2014 – 6 S 274/14; KG, Urteil vom 03.09.2007 – 22 U 196/06; LG Dortmund, Urteil vom 06.11.2012 – 4 S 8/11) wurden für ähnlich gelagerte Verletzungen und Folgen eine billige Entschädigung im Bereich von 500 € bis 1.000 € gezahlt. Durch Haftpflichtversicherung werden außergerichtlich oftmals geringere Beträge gezahlt.

Wir können Sie als Rechtsanwaltskanzlei bei der Geltendmachung von Schmerzensgeldansprüchen bei einem Verkehrsunfall beraten und vertreten. [ Kontakt ]